Für die Projektfindung veranstaltet die Gemeinde Altdorf einen einstufigen Wettbewerb Sanierung Feuerwehrlokal Altdorf im offenen Verfahren.
„Das Gebäude der Feuerwehr Altdorf (Architekt Hans Bossart, Altdorf) an der Flüelerstrasse nord- westlich des Dorfkerns wurde im Jahr 1985 erbaut und ist seitdem baulich kaum verändert oder erneuert worden. Die Fassaden, das Dach und die Gebäudetechnik benötigen eine Sanierung.
Im Erd- und Obergeschoss sind je 40 m2 Erweiterungsflächen zu planen und in beiden Grundrissen sind geringfügige Anpassungen notwendig.
Eine vorgänginge Machbarkeitsstudie für den Projektwettbewerb Sanierung Feuerwehrlokal hat den Zustand des Gebäudes geklärt, einen möglichen Standort der Erweiterungsflächen aufgezeigt und eine zweckmässige Erneuerung der Gebäudetechnik entwickelt.
Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm vom 23.02.2021
STÄDTEBAU
Das bestehende Feuerwehrlokal befindet sich an der Flüelerstrasse nordwestlich des Dorfkerns von Altdorf. Die Feuerwehrausfahrt mündet ordnungsgemäss in die orthogonal verlaufende Hauptstrasse und ermöglicht ein rasches Ausrücken der Einsatzkräfte in allen Richtungen. Das zweigeschossige Gebäude wurde durch den Architekten Hans Bossart im Jahr 1985 erbaut und seitdem baulich kaum verändert.
Das grosse Feuerwehrlokal schafft es durch seine gestaffelte Volumetrie und die in die Tiefe mäandrierenden Dachflächen, die südwestliche Punkthausstruktur mit den grossen Handels- und Industriegebäuden nordöstlich der Parzelle zu verbinden. Basierend auf dieser massstäblichen Verzahnung und den ortstypischen Merkmalen des Kontexts, wird für die Hülle ein neuzeitliches “Kleid” entworfen.
ARCHITEKTUR
Angelehnt an die Machbarkeitstudie wird das bestehende Volumen mit einem Anbau in Richtung Nord-
westen erweitert. In Bezug auf die Aussenzirkulation sowie die Betriebsabläufe im Innern erwies sich diese Erweiterung als optimale Lösung. Die Feuerwehrhalle und der neue Anbau, der als massives Rückgrat ausgeführt wird, bilden das räumliche Grundgerüst im Erdgeschoss. Durch den Teilabbruch der bestehenden Treppe und die Verschiebung der Zentrale mitsamt WC-Anlage in das neue Rückgratelement wird die Halle freigeräumt. Diese räumliche Bereinigung schafft mehr Flexibilität für zukünftige Fahrzeugbeschaffungen und ermöglicht der Feuerwehr Altdorf, die Organisation der Fahrzeuge fortlaufend und rasch zu optimieren.
Der Haupteingang auf der Südostseite bleibt bestehen. Die Haupterschliessung in das Obergeschoss mit grosszügiger Treppenanlage sowie Warenlift ist neu im Erweiterungsbau eingebettet.
Der Warenlift wird so positioniert, dass im Obergeschoss sowohl die Räumlichkeiten auf der Ebene der Schulungsräume, als auch die um ein Halbgeschoss versetzten Lager- und Technikräume erschlossen werden können. Die Interventionen im Obergeschoss sind sehr klein gehalten und dienen vorwiegend dem Personenfluss. In beiden Garderoben wird ein direkter Zugang in die Duschräume erstellt.
Das bestehende Grundgerüst wird von einem grossen gemeinsamen Dach neu eingedeckt. Der Erweiterungsbau inklusive Liftüberfahrt wird in selbstverständlicher Weise über die einheitliche Materialität sowohl gestalterisch als auch formal mit den bestehenden Dachflächen verbunden.